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.......... was kommt da auf einen zu wenn ein Reifen am Ww platzt. Fängt er gleich an zu schleudern, ausbrechen, ist das zu beherrschen? Kann mir vorstellen das das für viele der Angsthorror ist.
Was tut man dann wenn's dazu kommt, was ist passiert und/ wie sollte man reagieren?
Ist es für dich ,euch, euer Gespann gut ausgegangen oder kommt's zum Unfall.
Denke, da geht vielen einiges durch den Kopf, vielleicht kannst du ja einem etwas die Angst nehmen vorm Reifenplatzer am Ww. Teile uns bitte deine Erfahrungen, wie du die Situ gemeistert hast, mit.
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Hallo Georges,
das kann ich dir aus eigener Erfahrung ganz genau schildern !
Wir kauften unser 2. Segelboot 1985 gebraucht am Steinhuder Meer. Die Überführung nach Süddeutschland sollte mit einem kurzen NISSAN Patrol erfolgen.
Das Boot, ein Langkieler, also nicht sehr hoch, lag auf einem 2,4 to Tandemtrailer. 2x Michelin Reifen, 2x Metzeler Reifen.
Vor der BAB wurde noch mal der korrekte Luftdruck am Trailer eingestellt. Entspannt fahren wir mit ~80 km/h Richtung Westen.
Kurz vor Bad Oeynhausen, die BAB ist dreispurig, gibt es plötzlich einen Ruck und ich denke noch, upps ! uns hat doch gar kein LKW überholt. Da sehe ich schon, wie der Trailer seitlich auswandert. Sacht lenke ich dagegen und der Trailer macht sich in Gegenrichtung auf den Weg.
Als das Zugfahrzeug und der Trailer eine Linie bilden, trete ich kurz & heftig auf die Bremse und lasse gleich wieder los. Denn der Trailer pendelt ja und nur in Geradestellung kann die Auflaufbremse korrekt ausgelöst werden. Dieser Vorgang wiederholt sich etwa 4-5x. Mittlerweile reißt der Trailer schon heftig am Heck des schweren Zugfahrzeugs und ich brauche alle 3 Fahrspuren für meine Fahrmanöver !
Hinter mir fahren 2 LKW-Fahrer in großen Schlangenlinien und lassen den übrigen Verkehr nicht passieren.
Endlich zeigen meine Bremsmanöver Wirkung; 300m vor der 2-spurigen Weserbrücke habe ich das Gespann wieder in Kontrolle und kann es hinter der Engstelle auf dem Pannenstreifen parken. Die beiden Truckprofis passieren uns laut hupend und mit erhobenen Daumen. Dank den Beiden !
Der eine Metzeler ist nur noch in Fetzen vorhanden ! Er ist aus der Serie, die immer wieder auf schweren Limousinen platzten (leider mit einigen Toten) und letztendlich zum Konkurs von Metzeler führten.
Durch glückliche Umstände gelingt es mir in kurzer Zeit, 2 gebrauchte passende Felgen aufzutreiben und 2 neue Firestone Reifen aufziehen zu lassen.
Als ich zum Gespann zurückkehre, steht dort die Polizei bei meiner Frau. Mit Blaulicht geleiten sie uns langsam zum nächsten Parkplatz, damit ich dort in Ruhe die Reifen wechseln kann. Am Abend sind wir dann sogar noch gut wieder auf der Schwäbischen Alb angekommen.
Mein Fazit :
* Keine Panikbremsungen am Anfang des Geschehens !
* Alle Lenkbewegungen sollten leicht und gefühlvoll erfolgen !
* Bremsen nur dann, wenn der Trailer & das Zugfahzeug eine gerade gestreckte Linie bilden !
* Diese Maßnahmen lassen sich um so leichter handhaben, je öfter man die fragliche Situation in Gedanken immer wieder mal durchspielt !
Ein Quäntchen Glück gehört natürlich auch dazu !
Ich wünsche euch allen hier, daß ihr diese Erfahrung nicht irgendwann einmal persönlich machen müsst.
Beste Grüße
WolfmanJack / Jürgen
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