Einachser mit mehr als 2000 Kg

Hallo Campingfreunde,

beim Campingtreffen in Bad Grießbach war ein Kabe WW  ( der Vorsitzende vom Schweizer Campingverband), einachser, mit 2500 Kg zul. Gesamtmasse. Nicht Orginal Kabe, es war ein nachträglicher Umbau. Ein Bekannter hat seinen Bi-Mobil Anhänger bei AL-KO in Kötz umbauen lassen,  von 2000 Kg auf jetzt 2700 Kg. Er hat eine komplett neue Achse bekommen, kostspielige Aktion.

VG Erhard

Bruno schrieb:

... ein Reifenplatzer bei 4 Reifen mit einem Reifenladeindex von jeweils 880 kg ist einfach unwahrscheinlicher ... so lang die Pneus nicht 10 Jahre oder älter sind. ?


…. bei meiner Frage bin ich natürlich vom Einachser ausgegangen. Heißt, wo ist der Unterschied eines Reifenplatzers beim 1600er Einachser gegenüber eines 2300er Einachser ?

 

Das sehe ich genau so Bravo

Hallo Frank,
hab's so gemeint,
Reifenplatzer beim Monoachser ist immer fahrdynamisch sehr kritisch. Wenn dir das ab 60 km/h aufwärts passiert.... ist der Weg in den Urlaub meist im Eimer, weil erhebliche Folgeschäden, die Regel, wenn du nicht sogar den Wowa umhaust. ... Wie oben bereits geschrieben, hab ich's schon zweimal live erlebt - zum Glück nicht mit dem eigenen Fahrzeug.

Beim Doppelachser hast du zumindest die Hoffnung, dass dir nur ein Reifen um die Ohren fliegt (wie beispielsweise meinem Autodealer, weil er 30 km vorher einen Bordstein im Kreisverkehr "volley" genommen hat.) ... Gab dann auf der Autobahn einen ordentlichen Rums ... aber der 2. Reifen hat einen guten Job gemacht und der Hänger kam zwar massiv ins Schleudern, lief aber auf drei Rädern bis zum Anhalten. 

Wenn du Reifen von vornherein an der Grenzlast des Ladeindex fährst, dann wird das Risiko einfach größer, dass dir dieser um die Ohren fliegt, wenn du ihn zusätzlich belastest. Die Achse ist weniger das Problem - die Reifen sind's.
 

Hej,
Reifenplatzer passieren auch beim Tandem. Ist mir schon 3 x passiert, zuletzt vor 3 Jahren mit 120 auf der BAB, grosser Knall, Karrossierie Radlauf hat es etwas mitgenommen, aber 2. Reifen hat bis zum Parkplatz gehalten. Wäre mit Einachser dumm gelaufen. Die anderen Male waren bei gemässigter Fahrt in Schweden, da darf man nicht so schnell, die fliegen mit Heli und stoppen die Zeit für Strecke, oder haben alle 500 m Markierungen auf der Fahrbahn. War aber auch unangenehm.

MvH
lapplandspilen

Hej zusammen,

ich kann beide "Lager" gut verstehen.

Mein 610 DXL Royal KS hatte auch 1900 kg zul. GG als Einachser. Mit guten, dem Gewicht angepassten Markenreifen und entsprechendem Luftdruck hatte ich bei der Überführung von der Schweiz in die Lbg. Heide keinen Augenblick ein ungutes Gefühl.
Der WoWa lief hinter meinem WoMo absolut ruhig und eine mehrfach vorgenommene Reifenprüfung ergab auch keine ungesunde Erwärmung.

Ein gutes Beispiel für die Sicherheit eines Doppelachsers erfuhr ich Mitte der 90er Jahre.
Mit einem NISSAN Patrol kurz holte ich am Steinhuder Meer ein gebrauchtes Segelboot der 7m Klasse und ~2200 kg ab. Trotz vorheriger Luftdruckkontrolle beim mit gelieferten Trailer verspüre ich auf der 3spurigen BAB 2 kurz vor der Weserbrücke bei 80 km/h einen leichten Schlag und sehe, wie der Hänger seitlich ausschert.
Gegenlenken und leichtes Anbremsen, als Zugfahrzeug und Hänger eine Linie bilden, lassen das Ganze in die andere Richtung abgehen und dann das Ganze zurück.
Mittlerweile brauche ich alle drei Fahrspuren und den "Kurzen" reißt es anfangs auch noch mehrfach leicht aus der Spur.
So nach und nach bekomme ich das Gespann aber wieder in den Griff und als die BAB vor der Weserbrücke 2spurig wird, kann ich langsam kontrolliert darüber rollen und auf dem Seitenstreifen anhalten.
Noch heute bin ich 2 LKW-Fahrern dankbar, die hinter mir durch Schlangenlinienfahrt den Verkehr aufgehalten und mir den Rücken frei gehalten haben.
Ihr Hupen und die hochgereckten Daumen waren nach dem Anhalten wie eine Auszeichnung für mich.

Was aber war passiert ?  Der Trailer hatte auf jeder Seite 1 Metzeler & 1 Michelin Reifen (alle ca. 2 Jahre alt).
Auf der rechten Seite hatte sich der Metzeler in seine Bestandteile aufgelöst und der Michelin zum Glück die ganze Tortur heil überstanden.
Später erst fiel mir ein, daß Metzler durch diesen "Hochleistungsreifen" damals Pleite ging. Es hatten sich etliche Unfälle (inkl. Toter) ereignet und es gab jede Menge Regressklagen.

Die Polizei geleitete mich dann langsam zum nächsten Parkplatz. Noch an Ort und Stelle besorgte ich auf einem Schrottplatz 2 passende Felgen und beim Reifendealer 2 Firestonen-Reifen. Es war die einzige Marke, die in Größe & Tragfähigkeit passend war.

Alle meine weiteren Bootstrailer waren dann Doppelachser mit 3 to Tragfähigkeit und entsprechenden Reifen.

Fazit :  Bei so teuren Investitionen wie WoWa, WoMo oder Booten sollte man auf keinen Fall an den Reifen der Fahrgestelle sparen.
Lieber etwas mehr bei Load-Index und ggf. auch Preis. Wer sich seinen teuren Traum verwirklicht, sollte auch den Betrag für 2-4 neue Reifen spätestens alle 6 Jahre stemmen können.


Beste Grüße
WolfmanJack  / Jürgen