Irland 2018 - ein Reisetagebuch Teil 1

09 Jul 2018 20:45 - 10 Jul 2018 08:50 #974 von Andi+Birgit
Irland 2018 - ein Reisetagebuch Teil 1 wurde erstellt von Andi+Birgit
Montag, 07. Mai

Nach dem, für uns erfolglosem Agility-Turnier am Wochenende in Gescher, Westfalen starten wir den Tag mit frischen Brötchen vom nahe gelegenen Bäcker. Nur ein weiterer Camper ist noch mit uns auf dem großen Hundeplatz der Berkel Jumper geblieben. Um 11:00Uhr drücken wir den Knopf für die automatischen Stützen und kuppeln den Kabe E-TDL 600 an unseren Mercedes GLC. Jetzt geht´s lo-os!!!
An der nächsten Tankstelle noch kurz Luft checken… Hmmm, das linke Rad am Wohnwagen hat nur noch 2,8 Bar. OK, hat lange gestanden. Auffüllen und nachher noch mal gucken. Beim nächsten Tankhalt: alles in Ordnung. Perfekt. In Duisburg auf die A40, Eindhoven, Turnhout, unser persönlicher Horror rückt näher: ANTWERPEN!!! Man, was haben wir hier schon geschwitzt. Du fährst schön auf der 2. von drei Spuren und dann kommen von rechts noch 2 Spuren und kurz danach noch 2 Spuren dazu. Und dann tönt es mit freundlicher Stimme aus dem Navi „Bitte in einem Kilometer rechts abbiegen“ Aaaaah! Doch heute: alles easy. Wenig Verkehr, kein Stau, nur eine kleine Baustelle auf dem Südring. Ruck zuck sind wir da durch. Die 2 Wechsel-T-Shirts für Frauchen werden heute erst einmal nicht gebraucht.
Kurz nach 18:00 Uhr fahren wir auf den Campingplatz „La Bien Assise“ in Guines, ca. 10km südlich von Calais. Hier haben wir schon 2013 übernachtet um am nächsten Morgen die Fähre nach Dover zu kriegen. Ein toll angelegter, ruhiger Platz am Ortsausgang. Ein kleiner Laden für lecker Croissants zum Frühstück, ein Restaurant für die Pizza am Abend und ein Schwimmbad. Was will man mehr? Naja, vielleicht dass das Schwimmbad länger als 18:00 Uhr geöffnet hätte. Schade, ein paar Bahnen schwimmen wären nach der knapp 450 Kilometer langen Fahrt, ganz schön gewesen. Nach dem ausführlichen Hundespaziergang um das anliegende Schloss und einem Burger im Restaurant gibt´s noch ein Bierchen vor dem Wohnwagen und dann geht´s ab in die Koje. Die Fähre geht morgen um 10:45 Uhr.

Dienstag, 08. Mai

Die Fahrt zum Hafen ist bedrückend! Hier hat sich zu 2013 einiges geändert. Überall Stacheldraht, Kameras, totale Überwachung. Hmmm, wir haben nicht einen Flüchtling gesehen. Und, nein, Herr Officer, auch in unseren Staufächern und im Kleiderschrank befinden sich keine Refugees! Gucken muss er trotzdem. Fahren wir nach England oder in die DDR? Unglaublich! Ohne weitere Komplikationen geht es dann auf die P&O Fähre. Joe und Toni kommen in den Wohnwagen. Ja, das geht jetzt. Wir haben gefragt!


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Die Überfahrt ist angenehm. Wenig Seegang und die Meidung der Parfüm-Abteilung des Duty-Free-Shops, sorgen bei mir für eine Überfahrt ohne Übelkeit. Übel ist dann allerdings die Rückkehr zu unserem Gespann. Der Wohnwagen steht ja total schief! Das linke Rad: platt. Na toll. Vorsichtig zieh´ ich den Wagen aus dem Schiff und parke am Rand. Zum Glück ist da genug Platz. Zum Glück haben wir die hydraulischen Stützen… und wo ist das Radkreuz? Zuhause! Welch ein Unglück. Direkt hinter den Schiffen ist Transitbereich. Da findet man keinen Menschen. Zumindest keinen, der einen 17er Steckschraubenschlüssel in der Tasche hat. ADAC! Kurze Zeit später habe ich eine nette Dame am Telefon, der ich meine Mitgliedsnummer durchgebe und unsere Situation schildere. Um welches Modell handelt es sich bei meinem Wohnwagen? Kabe…. K, A, B, E… nein B…. wie Berta…. Nein nicht Babe, Kabe…. Konrad, Anton, Berta, Emil. (Puls: 95) Länge? 8 Meter… Warum wollen Sie das Wissen? ich brauche einen 17er Steckschlüssel! (120 Puls, Frauchen beschwichtigt: „ruuuuuhig“) Breite 2,30m… Höhe 2,65m. Zugfahrzeug??? Wieso wollen sie wissen mit welchem Zugfahrzeug ich unterwegs bin und welche Maße es hat? ICH BRAUCHE EINEN SCHRAUBENSCHLÜSSEL!!! (200 Puls) Frauchen nimmt mir das Telefon aus der Hand und eine Stunde später hat ein freundlicher Monteur des englischen Automobil-Clubs AA, uns das Ersatzrad an den Wagen geschraubt.
Endlich geht es weiter. Der erste Kreisverkehr. TURN LEFT, TOUNER Á GAUCHE, LINKS ABBIEGEN, повернуть налево… Man kann nichts falsch machen! OK, man kann einen Ausgang zu weit fahren, dann ist man im Dover Zentrum. Ist uns letztes Mal passiert. Diesmal sind wir aufmerksamer. Auf der M20 geht es Richtung London. Südlich, auf der M26 und M25 dran vorbei und weiter auf die M4 Richtung Bristol. Nach ca. 300 Kilometern, fahren wir bei Chippenham ab und übernachten auf einem kleinen, idyllischen Caravan Park bei Lacock. Früh genug um noch einen Bummel durch den Ort zu machen und in einem schicken Restaurant Abend zu essen. Der Burger und so etwas wie ein „Strammer Max“ sind nicht so lecker wie die 30 Pfund die wir dafür bezahlen.


Mittwoch, 09. Mai

Das erste englische Frühstück: Toast! Frauchen ist begeistert. Wir starten früh. Ca. 250 Kilometer nach Pembroke Docks liegen vor uns. Über die M4 geht es an Bristol vorbei nach South-Wales. Newport, Cardiff und kurz nach Swansea ist es vorbei mit schöner Autobahn. Die letzten 75 Kilometer zum Campingplatz Freshwater East Caravan Park gehen über dreistellige, zum Teil sehr enge Straßen. Ein Vorgeschmack!!!
Um 14:30 Uhr steht der Wohnwagen an seinem Platz. Eine ausgiebige Wanderung am Strand und auf den umliegenden Klippen sorgt für zufriedene Hunde und Ehefrau. Die ersten Fotos bei Facebook sorgen für Neid bei den daheimgebliebenen Freunden. Auch wenn das Wetter noch nicht so pralle ist.


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Donnerstag, 10. Mai

Durch die großen Dachfenster scheint die Sonne. Nach ausgiebigem Frühstück mit Toast und Eiern, bleibt noch Zeit für eine große Hunderunde. Um 13 Uhr ist Check-in. Die Fahrt zum Hafen geht mitten durch Pembroke und ist anspruchsvoll. Hoffentlich hat das mit der telefonischen Umbuchung der Fähre geklappt. Jo, hat geklappt. Gerade hatten wir uns auf eine längere Wartezeit eingerichtet und ein paar Nudeln in der Pfanne heiß gemacht, da werden wir auch schon zur Fahrzeugkontrolle heran gewunken. Die Beamten kümmern sich aber lieber um einen pfiffigen kleinen Cocker, der wohl zum Suchhund ausgebildet werden soll. „Durchfahren, Reihe 18“. „OK, thank you very much“. In Reihe 18 stehen wir über eine Stunde und beobachten die LKW-Trailer, die nach und nach auf die Fähre gefahren werden. Dann sind wir dran. Man, die Auffahrt ist aber Steil. Die hinteren Bigfoot tuschieren die Laderampe.
Die Überfahrt verläuft ohne nennenswerte Zwischenfälle. Croissant in der Cafeteria, Einkaufen im Shop und dann einen ruhigen Platz in der Mitte des Schiffes suchen und immer schön den Horizont betrachten. Für einen Aufenthalt an Deck ist es zu windig.
Nach knapp 4 Stunden ist Irland in Sicht. Das Wetter ist gut aber es ist diesig. Rosslare sieht von weitem aus wie ein Industriegebiet. Plattes Land. So habe ich mir Irland nicht vorgestellt. Mit einem letzten Gruß von den hinteren Stützen verabschieden wir uns von Irish Ferries und fahren rechts rum, Richtung Norden auf den nächsten Campingplatz. IOAC Sixacre Tagoat scheint eher eine Freizeiteinrichtung für Pfadfinder zu sein. Der Platz liegt zwar an der Straße, die man auch gut hört aber die Sanitärhäuser sind neu und sauber. Auf dem ganzen Gelände ist kein einziger Wohnwagen oder –Mobil zu sehen. Komisch. Der Mann an der Rezeption hat schlechte Zähne und offensichtlich keine Ahnung. Erst soll der Platz 20 € kosten, dann 25.- ach so Strom kostet noch mal 4.- € Ich glaube der will mich besch… ubsen! Ich verzichte auf Strom. Eine Nacht werden wir hier schon überstehen. Unseren ersten Geocache in Irland holen wir noch schnell im Hafen und das Abendessen holen wir vom gelben M in Wexford. Immer noch sind wir alleine auf dem Platz. Den Hebel zum Andrücken des Mover-Motors nehme ich mit in den Wohnwagen.

Freitag, 11. Mai

Früh raus, die Hunde einmal über den Platz gejagt und angespannt. Weiter geht´s Richtung Dublin. Unser nächstes Ziel ist der North Beach Caravan & Camping Park in Rush, ein paar Kilometer nördlich von Dublin. 195 Kilometer über die M11 und M50. Die letzten 100 Meter zum Platz sind ein Abenteuer! Einspurig, steil runter, kurvig und keinerlei Ausweich-möglichkeiten. Wenn dir hier einer entgegen kommt, hast du ein Problem. Wir haben Glück! An der Rezeption sitzt Miss Marple! Haha, goldig! Wir stehen direkt an der Steilküste über dem Strand. Die Aussicht ist fabelhaft. Schade, dass sie nur durch einen 1,80m hohen Maschendrahtzaun zu genießen ist.


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Es ist früher Nachmittag und so beschließen wir heute noch unser besonderes Ziel in dieser Gegend zu besuchen: GC43. Der erste Geocache, der in Europa versteckt wurde, liegt südlich von Bray und ist immer noch zu finden. Eine Pilgerstätte für jeden Geocacher! Und ja, wir finden ihn, nach einem tollen Spaziergang und ein wenig Kletterei an der Steilküste. Wohoooo! Zurück auf dem Platz gibt´s Pizza aus dem Webergrill, GUINNESS und einen fantastischen Sonnenuntergang. Morgen früh geht´s in die Hauptstadt.


Samstag, 12. Mai

Miss Marple hat keinen wirklich guten Tipp um nach Dublin zu kommen. Also nehmen wir das Auto. Ein Parkhaus in der Nähe des Zentrums ist schnell gefunden. Für einen Samstag geht das aber gut! „Hop On – Hopp Off“ Bus, natürlich nach oben ins Freie. Ein paar Tropfen machen uns nichts aus. Einmal die ganze Tour und dann die Höhepunkte zu Fuß. So machen wir das in Europas Städten. Von Dublin sind wir eher etwas enttäuscht. Naja, in Tempel Bar und an der GUINNESS Brauerei steigen wir dann doch mal aus. Es regnet zum Teil schon recht fies.
Am Abend hat Miss Marple doch noch einen tollen Tipp: ESC im Pub um die Ecke. Zu Fuß geht´s ins Dorf doch im „The Carlyan“ läuft Fußball! Hmmm… Auf Nachfrage wird dann der riesige Fernseher in der anderen Ecke auf Eurovision Song Contest eingestellt. Was ist denn los mit euch? Johnny Logan!!! Mit der Zeit gucken immer mehr Eingeborene mit uns den ESC. Das Bier ist lecker und die Stimmung super. Leicht angetüdelt wanken wir zurück zu unserem Platz. Ein toller Abend!

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09 Jul 2018 22:51 #979 von IngoMG
Sehr schön. Bitte mehr!
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10 Jul 2018 06:18 #980 von Andi+Birgit
Andi+Birgit antwortete auf Irland 2018 - ein Reisetagebuch Teil 1
Danke. Aber ich muss erst mal rausfinden, wie man die Bilder einstellt.

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10 Jul 2018 08:57 #981 von Andi+Birgit
Andi+Birgit antwortete auf Irland 2018 - ein Reisetagebuch Teil 1
Ah, das war ja einfach.
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