Reversible Lüftungshilfe

Sorry für die sperrige Überschrift, mir war jedoch danach Klingt irgenwie besser als Dachlüfter ... was es ja eigenlich nur ist

Die Idee dazu war schon in 2019 geboren. Wir waren da im Sommer in Luxemburg bei fast 40 °C Tagestemperatur an zwei Tagen hintereinander in ein klimatisiertes Einkaufszentrum geflüchtet und Frau erzählte was von Klimaanlage im WoWa. Da wir uns seinerzeit bewusst gegen ein solches (Dach)Gerät entschieden hatten, kam trotzem der Gedanke auf: was wäre wenn ... Jedoch gab uns die Zeit danach recht, denn es kam nie wieder zu der Situation, wo wir ein Klimagerät eingeschaltet hätten.

Da wir aber auch im Wagen duschen ist für eine schnelle Beförderung der feuchten Luft nach draußen durch das vorhandene Mini-Heki etwas effektiveres als die normale Zirkulation schon wünschenswert. Und wenn dann noch an heißen Tagen, wo die Luft auch nachts eher steht, etwas die Kühlung ankurbelt ...

Nach einiger Internetrecherche war klar, dass die käuflich zu erwerbenden Lösungen ausfallen: entweder sahen die zu bastelig aus oder bestanden nur aus Standardelementen (laut, nicht energieeffizient genug, ...). Mein Anspruch: ohne Werkzeug und vor allem ohne Spuren zu hinterlassen ein- und auszubauen. möglichst kein optischer Unfall, effektive Wirkung und dabei möglichst kleiner Energieverbrauch und leise (soll evtl. auch nachts durchlaufen), nachhaltig wäre auch gut.

So hatte ich einige Selbstbaulösungen auf dünnen Holz- oder Kunststoffplatten mit 12 V Lüftern aus dem PC-Bereich gefunden und es war klar, dass es bei mir auch so etwas wird. Im Kopf entstand schnell ein Plan: Durchsichtige Acrylplatte als Grundträger (soll im Bad ständig drinne bleiben, also auch Sonnenlicht durchlassen), angepasst an die lichte Öffnungsweite des Mini-Heki im Bad, rundum ein Kantenschutzprofil zur Abdichtung (Luft soll ja nur raus), gleichzeitig Entkoppelung etwaiger Schwingungen der Lüfter sowie zur Lagesicherung (soll möglichst von selber klemmen). Lüfter erstmal günstige zum Ausprobieren - diese haben ein Standard-Maß und können bei Bedarf schnell getauscht werden.
Die Stromversorgung mit 12 V ist ja im WoWa kein Problem; jedoch nur woher? Ins Heki ist leider werksseitig kein Kabel gelegt, den Spiegelschrank wollte ich nicht demontieren, also war die 12 V Steckdose neben der Tür zum Bad meine Wahl.

Also schnell drei Online-Shops bemüht und die Grundausstattung war da:


Als nächstes ein Probe für den Sitz im Heki mit noch nicht abgelängtem Kantenschutz:

Ja, ganz dicht sitzt es nicht im Rahmen, zu stramm würde zwar gut klemmen und abdichten, jedoch den Ein- und Ausbau erschweren.

Dann ein erster Testaufbau
von oben

von unten (so hängt es dann später über einem)


Als nächstes die Angabe im Datenblatt des Lüfters überprüfen (0,15 A für einen Lüfter, also 0,30 A für zwei)

Macht in diesem Fall eine elektrische Leistung von 4 Watt ... sollte die Batterie verkraften

Da zum Thema Nachhaltigkeit ein problemloser Austausch der einzelnen Komponenten möglich sein soll, wurde alles nur geschraubt oder gesteckt. Einzig zur Zugentlastung des Kabels habe ich mit Heißkleber gearbeitet.

Alles dann für den Endzustand montiert und eingebaut. Geht rein und raus wirklich in weniger als 10 Sekunden über die Bühne.

Ein kleiner Test, was über Dach an Luftzug zu spüren ist (Hand davorgehalten): in allen drei Öffnungsvarianten ist ein deutlicher Luftzug zu spüren:
auf mittlerer Raste ist unsere Standardöffnungsweite

auch bei kleinster Öffnung deutlich zu spüren

Weiter geht es im zweiten Post...

So sieht es von oben aus

so von unten


Die Stromversorgung ist 'fliegend' via der nächstgelegenen 12 V Steckdose realisiert. Da der doch etwas dickere 12 V Kfz-Stecker nicht durch die Aussparung über der Tür passt, ist eine kleine Kupplung eingebaut worden (das schwarze Ding am weißen Kabel).

Der endgültige Kabelweg wird sich wohl erst im nächsten Urlaub finden.


Und wenn ich so auf einem der Kinderbetten liege, schaut micht das nächste Mini-Heki an ...


Dann hätten wir noch das Mini-Heki über dem Doppelbett (quasi um die Ecke, alle drei Lüftungshilfen könnten via der Steckdose neben der Badtür versorgt werden). Und das große Heki über der Rundsitzecke (auch hier eine Steckdose in der Nähe ). Stromtechnisch alles kein Problem, da die werksseitige Absicherung der Steckdosen 10 A beträgt.

Da schon die beiden ersten Lüfter gut Luft nach draußen befördern (das Datenblatt spricht von knapp 94 m3/h) müssten bei noch mehr gleichzeitig laufenden Lüftern irgenwann die Kinder (oder Wellensittiche) angebunden werden ...

Ich habe schon die nächsten Ideen zur weiteren Optimierung: undurchsichtige Platten, die nachts eingehangen werden, damit es im WoWa dunkel bleibt; technisch anspruchvollere Lüfter (noch leiser - aber auch teuerer, größere Durchmesser - aktuell sind es 2x 120 mm -> bis zu 200 mm Durchmesser sind Standardabmessungen), regelbare Drehzahl, ...

Müsste eigentlich nur noch ein heißer Sommer kommen (aktuell haben wir -10 °C) ...

jessis männe schrieb: Der endgültige Kabelweg wird sich wohl erst im nächsten Urlaub finden.

Hallo,

das Ganze sieht durchaus praktikabel aus, wenn nur nicht immer der Elektrozugang so problematisch wäre

Im Falle des gezeigten Bildes würde sich u.U. ein dreieckiger Kabelkanal anbieten.
Der könnte dann weitgehend unauffälig im Winkel verlegt werden.

Die Kanäle gibt's ja in den verschiedensten Brauntönen, so daß sich etwas Passendes finden sollte.

Gruß
Jürgen