Auch wenn hier die Resonanz etwas flau ausfällt hier der nächste Teil:
Am nächsten Tag folgt die Weiterfahrt nach Hellesylt. Dieser Campingplatz liegt natürlich wieder direkt am Fjord und ist gut mit dem Wohnwagen erreichbar. Das Beste ist aber, das man vom Fähranleger eine Fjordfahrt durch den Geirangerfjord nach Geiranger machen kann. Schiff fahren finden wir klasse. Hellesylt selber ist auch Stoppunkt für die großen Kreuzfahrtschiffe. Wir haben nicht herausbekommen, warum das so ist. Jedenfalls hatten wir direkt Besuch von so einem Riesen. Die Kreuzfahrtschiffe legen direkt vor dem Campingplatz am extra gebauten Steg an, schon sehenswert.
Am folgenden Morgen ist dann Fjordfahrt angesagt. Zeitig aus den Federn und in 10 Minuten zum Fähranleger gelaufen. Auch hier wieder Tourialarm. Die Fahrt ist besonders bei japanischen Touristen beliebt, da bei der Fahrt Erklärungen in vielen Sprachen stattfinden, eben auch in japanisch, wunderbar. Wir suchen uns auf Deck einen schönen Platz und geniessen einfach die Fahrt durch den Fjord. Unter anderem ging es an den sieben Schwestern vorbei. Allerdings waren wegen der Trockenheit in Norwegen maximal 2,75 Schwestern zu sehen. Die anderen Schwestern waren ausgetrocknet. Genau das hatten wir auf unserer Reise schon festgestellt. Viel Wasserfälle hatten kein oder nur wenig Wasser. Sogar viele Bäche und Flüsse lagen trocken da, oder hatten absoluten niedrig Stand.
In Geiranger selber wird im Cafe Ole ein Norsk Svele mit Sylt und Sourcream und ein Kaffee vertilgt. Norsk Svele ähneln vielleicht amerikanischen Pfannkuchen. Wir nahmen gleich die nächste Fähre zurück in das ruhige und beschauliche Hellesylt.
Am nächsten Morgen wurden wir durch dreimaliges extrem lautes Hupen des Nebelhorns eines Kreuzfahrtschiffes um 8:30 aus den Federn gerissen. Das zum Thema beschauliches Hellesylt. Egal, war so wie so wieder Reisetag. Der nächste Haltepunkt wurde angepeilt. Ziel war Gryta Camping. Auch hier lag der Stellplatz am Wasser. Aber diesmal war es ein Bergsee der von den umliegenden Gletschern gespeist wurde.
Entsprechen frisch ist das Wasser. Das Wetter ist wunderbar, darum der spontane Entschluss direkt den Briksdalsbreen zu besuchen. Das letzte Mal waren wir vor 9 Jahren dort. Wir sind ganz gespannt wie der Gletscher sich verändert hat. Wir fahren die Strasse hoch bis zum Parkplatz, und machen uns auf den ca. 45 minütigen Weg zum Gletscher. Vorbei am Wasserfall der durch seine Gischt für schöne Abkühlung sorgt. Am Gletscher selber große Augen. Die Gletscherzunge ragte beim letzten Mal bis in den Gletschersee. Im See selber schwammen große und kleine Eisstücke. Von alle dem ist nichts mehr wie es war. Die Gletscherzunge selber endet auf der Hälfte des Berges. Im See ist kein Eis mehr zu sehen. Es ist schwer zu sagen wie viel von der Gletscherzunge fehlt. Wir würden schätzen ca. 200m.
Wir setzen uns auf den Fels und geniessen trotzdem das Naturschauspiel. Ich erwähnte schon, Tourihotspots, hier auch. Eine Gruppe Japaner eilt an den Gletschersee, macht schnell Fotos von jedem vor dem Gletscher. Es ist sozusagen Japanalarm. Der ein oder andere wäre in der Hektik fast in den See gefallen. Wir jedenfalls sitzen weiter dort, und schauen, und schauen, und schauen. Nach dem Rückweg gibt’s am Cafe die wohlverdiente Vaffla mit Kaffee im Pappbecher.
Am folgenden Tag geht’s zur nächsten Gletscherzunge, dem Kjenndalsbreen. Der Strasse dorthin ist schon speziell, teilweise einspurig an den Fels gebaut. Bis zur Kjenndalstova sogar Mautpflichtig. Die Bezahlung der Maut auch besonders. Am Ende der Strasse ist eine „Bezahlstation“. Dort liegen Briefumschläge mit Durchschreibepapier. KFZ-Kennzeichen eintragen, 40NOK in den Umschlag legen, zukleben, einwerfen und den ausgefüllten Abriss ins Auto legen. Echt Oldschool. Den Gletscher selber fanden wir viel schöner und es war auch deutlich weniger los. Leider war das Wetter nicht so gut.
Bedeckter Himmel und auch der ein oder andere Regentropfen fiel. Aber eindrucksvoll sind diese Gletscherzungen auf jeden Fall. Vor allem wenn man weiss, dass der große Innlandsgletscher Jostedalsbreen oben trohnt und die Zungen nur ein Bruchteil von Ihm sind. Natürlich müssen wir auf dem Rückweg einen kurzen Stop in der Kjenndalstova machen, um am Bergsee eine Vaffla zu uns zu nehmen. Die Stova ist echt klasse gemacht und sehenswert, die Vaffla eher mittelmässig.
Zu Fjordnorwegen gehört auch der Besuch der Stadt Bergen. Auch wir haben diesen Ort selbstverständlich im Programm, und selbstverständlich regnet es in Bergen. Vor Jahren haben wir mal mit einer Norwegerin gesprochen. Die erzählte uns folgende Geschichte:
Ein Tourist fragt in Bergen einen kleinen sechsjährigen Jungen wann es denn in Bergen mal aufhören würde zu regnen. Der Junge überlegte kurz und sagte dann: „Ich kann mich an Bergen ohne Regen nicht erinnern.“
Wir schlagen unser Camp jedenfalls auf Lone Camping auf. Das ist eigentlich der einzige Campingplatz der von der Lage her gut ist. Er ist so gut, dass er völlig überfüllt ist. Na ja, es ist nicht zu ändern, das wird schon.
Bei unserem Besuch in Bergen den Tag darauf hat der Regen jedenfalls ein Einsehen und es regnet nicht, aber bewölkt ist es. Wir parken an den Bystasjonen und laufen am Lilla Lungegårdsvannet vorbei in die Stadt. Erstes Ziel ist die Touristeninformation am Hafen. Natürlich müssen erstmal aktuelle Infos eingeholt werden. Danach ein Gang über den Markt. Wobei, Markt? Ist mehr eine Touristenabfütterungsstation geworden. Sicherlich gibt’s auch noch Stände an denen man frischen Fisch und Meeresfrüchte erwerben kann, aber man merkt genau an wen sich das Angebot richtet. Schnell weiter zu Bryggen.
Wir streifen durch die alten Gassen. Vor neun Jahren war das so nicht möglich. Unsere beiden Jungs waren noch nicht in dem Alter. Jetzt, zu zweit, geht das wunderbar. Der Blick aus dem ersten Stock in die Gassen ist schön. Aber auch hier mehrere Gruppen von den Kreuzfahrtschiffen. Weiter führt unser Weg zur Bergenhus Festning. Ein Spaziergang über die Burgmauern und ein Blick über den Byfjorden ist Pflicht. Dann wird es Zeit Fløyen zu erklimmen. Das machen wir mit der Fløibahn. Die Talstation ist gleich um die Ecke, eine einfache Fahrt kostet 50NOK. Die buchen wir, weil runter wollen wir laufen. Nach kurzem Anstehen geht es mit der Standseilbahn 320m dem Berg hoch zum Aussichtspunkt. Oben angekommen fasziniert uns der Blick über Bergen und den Fjord.
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