Irland 2018 - ein Reisetagebuch Teil 4

19 Jul 2018 15:20 - 20 Jul 2018 21:02 #1008 von Andi+Birgit
Irland 2018 - ein Reisetagebuch Teil 4 wurde erstellt von Andi+Birgit
Freitag, 25. Mai

Heute sind wir mit unseren Bekannten zum Abendessen in Killarney verabredet. Vorher steht Dingle, die nördlichste der drei Halbinseln im County Kerry auf unserem Programm. Wir starten früh, das Wetter ist nicht sehr freundlich. In Castlemaine verlassen wir die N70 und biegen auf die Küstenstraße R561. An der Dingle-Bay machen wir Halt. Es hat aufgeklart und wir haben Probleme einen Parkplatz zu finden. Touristen und Einheimische sind am und im Wasser um Fungie zu sehen. Seit 1983 unterhält dieser freundliche Delfin die Besucher der Dingle-Bay. Er ist sogar so beliebt, dass die Einwohner der Stadt Dingle, ihm zu Ehren eine Statue errichtet haben.

Da die Hunde raus wollen, entscheiden wir uns gegen einen 30.-€-Dolphin-View-Boat-Trip und laufen lieber an der Steilküste entlang zum Lighthouse. An der Hussy´s Folly-Ruine vorbei, gelangen wir zu dem schnuckeligen weißen Gebäude, hoch auf den Klippen, über der Einfahrt zur Dingle-Bay. Tolle Aussicht! Leider ohne Delfin.



Weiter an der Südküste der Halbinsel entlang, machen wir Rast bei den Famine Cottages. Hier wird uns zum Eintrittspreis von je drei Euro eindrucksvoll das Leben der Landbevölkerung während der Hungersnot 1845 - 1852 vermittelt. Die Hunde dürfen umsonst mit rein und sind wieder ein beliebtes Fotomotiv. „You´re welcome“

Über den Connor-Pass geht es nun an Dingles Nordküste, die fast komplett aus schönstem Sandstrand besteht. Natürlich lassen wir hier noch einmal die Hunde raus, bevor wir weiter nach Killarney fahren.

Die Burger im Eddie Rocket's City Diner mit unseren Bekannten sind richtig lecker und anschließend gibt es Live-Musik im Pub des Killarney Tower Hotels. Leider haben wir noch 65 Km Heimweg zum Campingplatz in Caherciveen vor uns und so bleibt es bei einer Pint Guinness.


Samstag, 26. Mai

Nach den vielen Kilometern im Auto gestern, ist heute Wandern angesagt. Carauntoohill, etwas westlich vom Killarney National Park scheint ein lohnendes Ziel zu sein. Am Parkplatz angekommen: Privates Gelände. Wandern erlaubt, Hunde verboten!!! Was soll das denn? Naja, dann halt doch weiter zum Gap Of Dunloe. Diese beliebte Touristenattraktion ist samstags natürlich völlig überlaufen. Mit Pferdekutschen und Oldtimer-Autos werden die Touries in das imposante Tal gekarrt. Etwas abseits geht ein, später recht steiler Wanderweg den Berg hinauf. Die ersten Meter sieht man dann noch ein paar Leutchen, die dann irgendwann merken, dass dies kein Weg für Sandalen oder Slipper ist. Wir genießen die Aussicht und suchen lange erfolglos nach einem Cache in der Steilwand. Zum letzten Sonnenuntergang in dieser Gegend, fahren wir dann nochmal zum Rossbeigh Beach. Barfuß laufen wir die drei Kilometer bis zur Spitze der Landzunge. Später gibt es Pizza im „The Oratory Pizza and Wine“, einer zum Restaurant umgebauten alten Kirche in Caherciveen. Lecker… die Rechnung auch!


Sonntag, 27. Mai

Nach 152 Kilometern Fahrt über die N22 Richtung Cork, kommen wir zum Garretstown Caravan Park nach Ballinspittle. Das Gefühl, dass die Höhepunkte unseres Urlaubes nun hinter uns liegen, wird durch das nebelige Nieselwetter noch verstärkt. Die einigermaßen freundlichen Stellplätze sind besetzt. Für uns bleibt eine ziemlich einsame Ecke im Randbereich. Wir fühlen uns nicht wohl hier aber wir bleiben. Eine kleine Erkundungsfahrt zum Downmacpatrick Old Head Castle muss abgebrochen werden, weil inzwischen der Nebel so dicht ist, dass man keine 10 Meter weit gucken kann. Eine Tankstelle und einen Geldautomaten finden wir noch in Bandon. Früh gehen wir schlafen und hoffen, dass morgen Sonne ist.


Montag, 28 Mai

Sonne! Jippiiiee! Der Campingplatz sieht schon freundlicher aus. Garretstown House wurde 1702 erbaut und diente als Herrenhaus. Die Gebäude sind zum Teil verfallen und werden Stück für Stück wieder aufgebaut. Viele Info-Tafeln erzählen die Geschichte der einzelnen Gebäude. Bevor wir nach Cork aufbrechen erkunden wir die Gegend mit den Hunden. In Cork parken wir in einem Parkhaus, direkt im Zentrum. Gut, der English Market ist einen Besuch wert… aber sonst. Noch ne Stadt! Länger als eineinhalb Stunden brauchen unsere Hunde nicht im kühlen Parkhaus auf uns warten. So, jetzt aber zum Blarney Castle, den Stein küssen. Ein „must have“ diesen Urlaub. Am Einlass ein Schild: Irish Guide Dogs are welcome. Alle anderen nicht! Ja spinnen die? Dass wir die Hunde nicht mit ins Schloss nehmen können ist ja einzusehen. Aber wir wollen nur in den Garten und zum Stein. Unverständlich!!! You can me once! ☺

Enttäuscht sind wir auch in Cobh am Titanic Memorial Garden. Ein Schild mit den Namen der verunglückten Einheimischen und ein paar andere belanglose Infotafeln. Langweilig! Mit der „Passage West Ferry“ umschiffen wir die Innenstadt von Cork und fahren nochmals zur Küste zum Old Head Castle. Jetzt sollen endlich mal die Hunde auf ihre Kosten kommen. Am Eingang ein muskulöser Wachmann. Nur für Mitglieder des Golfclubs. Toll. Auf dem Rückweg zum Campingplatz kommen wir noch am Garylucas Beach vorbei. Hunde… jetzt! Während Joe und Toni in den Wellen nach Stöckchen schnappen, beobachten wir die Typen von der mobilen Strand-Sauna. Vor dem geblümten VW-Bulli: ein Zelt, ein Ofen, ein Bottich mit kaltem Meerwasser… eine Geschäftsidee! (irgendwas geraucht haben die auch!)


Dienstag, 29. Mai

Heute wollen wir per Auto die Gegend um River Arigideen erkunden um DEN perfekten Strand zu finden. In Timoleague besichtigen wir noch die Abbey und auch an den Abbeymahon Ruin machen wir kurz halt. In Courtmacsherry bekommt Frauchen ihr Softeis und am Lislevane Schoolcross finden wir einen Cache. Und dann ist er da: Dunworley Beach. Eingebettet in die zerklüftete Küste West-Corks. Weißer Sand und türkises Wasser, fast sind wir alleine. Heckklappe auf, die Hunde schaffen den Weg über die steile Rampe vom Parkplatz zum Wasser in 10 Sekunden. Wir legen unsere Handtücher in den Sand, schwimmen im Golfstrom des Atlantik und bleiben, bis die Flut kommt und das Wasser den Strand bis zur Steilküste überspült. Wir haben das Paradies gesehen.



Mittwoch, 30. Mai

Unsere Rundreise neigt sich dem Ende zu. Wir erreichen den IOAC Campingplatz in der Nähe von Rosslare nach 228 Kilometern Fahrt, am frühen Abend. Wieder sind wir die einzigen Besucher. Der Mann an der Rezeption lächelt freundlich. Er hat blendend gute Zähne. Ich bezahle 24.- € inklusive Strom! Ich hab´s gewusst, der Typ, vor 3 Wochen hat uns besch… !

Ein letzter Spaziergang am Rosslare Beach. Das „Wild and Native Seafood-Restaurant“ an der Promenade, in dem wir noch mal schön dinieren wollen, hat zu. Verdammt! Einzige Alternative: „The Chip Basket“ also Fish and Chips, Onion Rings, Chickenteile im Schnellrestaurant. Das Schlimmste was wir je gegessen haben. Mein Magen rumort. Falscher Zeitpunkt mir am Zeigefinger zu ziehen.
Als wir wieder zu unserem Wohnwagen kommen, haben wir doch Nachbarn. Ein Pärchen aus der Schweiz. Die fangen gerade erst an mit Urlaub. Wie gemein!


Donnerstag, 31. Mai

Die Überfahrt nach England verläuft nach Plan. Da das Wetter gut- und die See ruhig ist, bleibt mir wenigstens ein Wiedersehen mit den Chickenteilen erspart. In England fahren wir noch 390 Kilometer und werden, obwohl es schon spät ist, freundlich in der Horsley Camping and Caravaning Club Site, südwestlich von London begrüßt. Der Platz liegt an einem kleinen See und es wimmelt von Kindern, fiesen Mücken und neugierigen Nachbarn, die uns beim Einmovern zuschauen. Gebieterisch hebe ich meine Arme. Das Zeichen für Frauchen, im Wohnwagen den Knopf für die hydraulischen Stützen zu drücken. Ich liebe diesen Augenblick, wenn sich unser Wohnwagen automatisch ausnivelliert und die Unterkiefer sämtlicher Nachbarn herunterklappen.


Freitag, 01. Juni

Die 145 Kilometer nach Dover verbringen wir weitestgehend damit, unsere Fähre nach Calais umzubuchen. Wir sind einen halben Tag früher als geplant und wollen heute noch rüber. Anruf bei P&O… Warteschleife, Musik: Half a Minute von Mat Bianco. Nachdem wir den Song dreimal hören, erfahren wir, dass wir nur bei dem Anbieter umbuchen können, bei dem wir ursprünglich gebucht hatten. ADAC… Warteschleife, Ansage: Alle Mitarbeiter sind im Gespräch… es sind noch 4 Anrufer vor ihnen. Musik: Ein unerträgliches Stück mit Gitarre und Blockflöte. Endlich dran. „Ja, wir haben die Fähre damals bei DER-Tours für sie gebucht. Umbuchen müssen sie bei denen.“ Na, wenigstens haben die eine Telefonnummer für mich und wie die Maße meines Zugfahrzeuges sind wollen sie auch nicht wissen. Die Musik in der Warteschleife von DER-Tours: 12 Minuten Jazz-Klavier. „Nein, da können wir nicht helfen. Umbuchen können sie direkt am Hafen im P&O-Terminal!“ Hilfeeeee!

In Dover haben wir Glück. Wir fahren an den Check-In-Schalter und von da direkt auf die nächste Fähre um 14:45Uhr. Keine Wartezeit und keine Kosten für die Umbuchung. Ha!

Um 17:00Uhr stehen wir auf unserem Stammplatz in Guines bei Calais. Gerade noch rechtzeitig für ein paar Bahnen im Schwimmbad. Tja, denkste! England ist eine Stunde vor. Hier ist es 18:00 Uhr und der Bademeister schließt gerade das Tor zum Becken ab.
Die Wurst kommt vom Grill und die Pommes holen wir aus dem Restaurant. Die besten Pommes seit 3 Wochen. Auf dem Laptop gucken wir Fotos und lassen unsere tolle Reise noch einmal Revue passieren. Komm, wir fahren noch mal rum. Rentner müsste man sein!



Samstag, 02. Juni

Frühstück mit Croissants und französischem Baguette! Das beste Frühstück seit 3 Wochen. Die 660 Kilometer nach Hause fahren wir in einem Rutsch. Auf dem Festland fahren zwar alle wieder wie die Bekloppten aber wenigstens auf der richtigen Seite. Jetzt kann auch Frauchen mal wieder fahren. Aber nicht in Antwerpen!

ENDE

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19 Jul 2018 20:55 - 19 Jul 2018 20:57 #1011 von AnnWolf
Super Reisebericht :)
Ihr habt eine schöne Reise gehabt.
Tolle Bilder.

Danke dafür.

Lieben Gruß,
Anne & Wolfgang

Reisen mit dem Wohnwagen... - www.reisen-mit-dem-wohnwagen.de
Unterwegs mit KABE Safir U-TDL KS,- gezogen vom Volvo XC70

Wir heißen alle neuen KABE-Freunde herzlich willkommen,- und wünschen euch allzeit gute Fahrt!
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20 Jul 2018 18:25 #1016 von dreesi
Toll geschriebener Bericht,tolle Bilder, aber trotzdem werde ich wohl Skandinavier bleiben :woohoo:

Ich kann nicht so schön schreiben, mal sehen wie mein Reisebericht dieses Jahr wird. :whistle:

Gruß
Andreas

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