Kabe Elchi`s Schubladen reisefest machen

Bonjour Kabe-Freunde,
unsere große Fahrt in die Provence hat es an den Tag gebracht, die Küchenschubladen hielten dem harten Fahreralltag so nicht stand. Mehrere Rückwände und Böden der -laden verbogen sich unter ihrer nur mäßigen Last auf der Fahrt runter bis an die Cote A zur. Sicher trugen auch die tw.. schwierigen Straßenverhältnisse mit vielen Huckelschikanen in 30iger Zonen und vor Kreisverkehren ihren Teil dazu bei.
Also n. d. Urlaub die Schubladen und deren Defekte analysiert. Die Korpusse der Schubladen Seiten und Rückwände bestehen aus KST und verbiegen sich schon bei geringem Druck/ Last. Ebenso die dünnen Böden aus Faserpresspappe. Denke mit nur geringem techn. Aufwand lässt sich eine vielfache Verbesserung der Ladekapazität erreichen.
Habe mir das notwendige Material im Baumarkt besorgt. Gesamtkosten knapp 40.-€ inkl. 1 Tube Pattex classic.
12 Birke Sperrholzleisten 12mm stark , 4cm breit, Länge 49.5cm
4  Birke Sperrholzleisten 12mm stark , 4cm breit Länge 33,5cm
Je Leiste 3 M5 Schrauben Breit/Flachkopf + 1 ULS +Mutter (M5)
Je Rückwand 3 Spax- Schnellbauschrauben 3,5x45mm
Habe mich für Birke entschieden, weil diese Leisten die höchste Biegefestigkeit haben gegenüber dem anderen Mat. wie z.B. Pappel, welche leichter ist aber nicht die notwendige Steifigkeit hat.
Gewichtserhöhung durch diese Maßnahme knapp 280gr. pro Schublade.

Schubladen entleeren, herausziehen und durch betätigen der zwei unterseitigen schwarzen Hebel entriegeln und herausnehmen. 
Die Klebeflächen b.B. reinigen/entfetten. Pattex satt auf die 2 Leisten einer Schublade auftragen und an der entsprechenden Position unterseitig hinten und in der Mitte mit dem Pattex aufdrücken und gleich wieder entfernen. So hat sich der Kleber beidseitig gleichmäßig auf den zu verklebenden Flächen verteilt. 
Nach einer Abluftzeit von 15 - 30 min. die Leisten endgültig an ihren Stellen positionieren und fest andrücken.
Gleich darauf von unterseitig die 3 Löcher DM 5mm für die Verschraubung durchführen, dazu bei jeder Bohrung, da wo der Bohrer durchtritt ein Holzbrett als Gegenlager anzuhalten, damit die Presspappe nicht ausfranst.  Dann die Schrauben vom Ladeninnern einführen und unterseitig mit Unterlegscheiben und Muttern handfest verschrauben. Nun drei Löcher  (DM 3mm)durch die KST- Rückwand in die neuen Leisten bohren, Länge entsprechend der Schraubenlänge, damit die Leisten nicht reißen. Mit den Spax-Schrauben die Rückwand mit der rückwärtigen Leiste gefühlvoll verschrauben. 
Schubladen wieder in die Ladenführungen einführen, Schubladen vorsichtig einschieben bis das sie richtig einrasten und fertig.
Arbeitszeit ca. 2 Std. Machen jetzt unter Druckbelastung einen sehr stabilen Eindruck (eigentlich falsches Wort;-)) 
Können nun wieder von meiner besten aller Ehefrauen für die nächste Tour beladen werden. Es kann ja nicht sein, Diese erst am Urlaubsort richtig zu bestücken, vorher alles Notwendige im Koffer des Zugfahrzeugs mitzunehmen.  Also wer auch solch eine Schubladenkonstruktion hat, wie wir (Smaragd 520 BJ 11 2019), den Ww als Reise-Ww nutzt, dem kann ich diese Maßnahme nur empfehlen.

 

Moin
Ja auch der Van hat diese ``äusserst solide´´ Konstruktion , bei uns hat es ``nur´´ eine Schublade zerlegt , allerdings wurde bei dieser bei vorigen Touren Druck mittig auf die Rückwand ausgeübt (Die Pfanne war wohl etwas gross) , ich denke die war vorgeschädigt . Aber wenn es nochmal passiert ist deine Art der Verstärkung sicher ne gute Idee .  Ich denke das wichtigste ist die Leiste unten an der Rückwand , kann der Boden da aus der Nut  nicht raus passiert auch nichts

Grüße Manfred

Bonjour Manfred,
bei den kurzen Schubladen mags wohl reichen, bei den Tiefen würde ich immer eine mittlere Verstärkung einbauen. Schaut man sich die Böden an und übt nur leichten Daumendruck in Bodenmitte aus sieht man, wie sie arbeiten und sich alsbald aus der rückwändigen Nut herausziehen. Parallel dazu biegt sich die unversteifte Rückwand auf... Bei der Besteckschublade waren nur ca. 3,2Kg Teile drin, bei den Töpfen, Tellern und Vorräten sicher mehr. Dazu addiert sich natürlich noch die Bewegungsenergie (senkrechte). Sind die Bodenplatten erstmal ausgeleiert, wird's komplizierter...

Hallo George,

zuerst mal Glückwunsch zur handwerklich 1a durchgeführten Reparatur eurer Schubladen. Well done !

Wir waren ja mit unserem KABE (Bj. 2011) nie auf Tour, so daß wir diese Probleme nicht kennenlernen konnten.
@ AnnWolf: Allerdings sprechen die Bilder v. George und der Bericht von 'Eisbär' aber doch eine deutliche Sprache.
Hat das vielleicht auch was mit dem jeweiligen Baujahr zu tun? 

Aber 23 Jahre Fahrten mit unserem WOCHNER-WoMo, auch auf heftigsten Nebenstraßen in N, S, GB, DK, CH & Südtirol brachten unsere Inneneinrichtung nie an den Rand der "Selbstzerlegung".

Auch wenn wir unseren WoWa sehr geschätzt haben, frage ich mich mittlerweile, ob KABE für das Schw....geld, das sie für ihre Produkte aufrufen, nicht doch etwas mehr in die Fertigungs- und Materialqualität sowie eine vernünftige Endkontrolle investieren sollten.

Im Grunde bin ich sehr erschüttert über solche Vorfälle, wie sie bei euch vorkamen und das bei dem Renommee, mit dem sich KABE so gerne schmückt.


Allzeit störungsfreie Fahrt und beste Grüße 
Jürgen 

Es tut mir ja leid,
aber bei uns hat sich noch keine Schublade verabschiedet. Auch nicht auf den bisher gefahrenen „Rüttelstrecken“.
Sei es in Schweden, wo Baustellen im Sommer gerne mal 30 km lang sind,- und der Untergrund nur aus Schotter besteht, oder Winterfahrten auf stundenlangen Eispisten. 
Wir kommen gerade von einer Rügen-Tour zurück. Und dort mussten wir zwei Mal über Straßen mit Kopfsteinpflaster fahren.
Das ist der ultimative Test für jedes Gespann. 

Bonjour Wolfgang,
mich würde mal interessieren, aus welchem Werkstoff eure Schubladen gefertigt sind. Einfach mal herausnehmen und den Korpus fotografieren und hier einstellen.
Unsere sind seitlich und hinten mit Kunststoff-panelen beplankt, die schon bei geringem Druck seitlich nachgeben. Die Bodenplatten aus 5mm Faserpresspappe wirken auch nicht einer Durchbiegung entgegen. Glaube, bei eurem etwas älteren Baujahr wurde stabileres Material verwendet. Habe schon wirklich viel Produkte vom schwedischen Möbelhaus verarbeitet (u.a. 3 komplette Küchen) die können das besser.